Ironman Hawaii

Wir deutschen reden von Ironman Hawaii. Wenn man in den USA unterwegs ist sagt dort jeder, „you doing Kona“ „you did Kona“. Egal wie man es nennt. Ein Traum wurde war!

2022 sollte es endlich so sein. Der Triathlon unter den Triathlons sollte das Highlight werden. Das wurde es auch, aber erstmal von Anfang an. Nur langsam erholte ich mich vom Ironman Schweiz. Als dann langsam wieder Belastung im Training möglich war, kam noch eine hardnäckige Mittelohrentzündung. Perfekte Vorbereitung sieht anders aus. Egal! Grundlagen waren aus den letzten Jahren da, damit sollte ein finish möglich sein. Durch aufgesparrten Urlaub und fürhzeitige Buchung konnte ich 2 Wochen vorher anreisen. Ob ich das nochmal so machen würde mit soviel vorlauf weiß ich nicht, aber in diesem Fall war es Gold wert. Endlich mal komplett vom Alltag abschalten. Dazu war ich endlich mal komplett Gesund in diesem Jahr. So konnte ich wenigsten dort noch ein paar Tage trainieren. Das Training dort machte Spaß und Lust auf das Rennen, obwohl ich wusste das man 3 Stunden Radfahren nicht mit einem Ironman vergleichen kann. So wurde noch 5 Einheiten auf dem Rad, 4 in den Laufschuhen und ein paar Schwimmeinheiten im Freiwasser oder Aqua Center von Kona absolviert. Von Tag zu Tag wurde dieses kleine Örtschen zum Mekka der Triathleten und ich war einer davon.

Das Rennwochenende kam Näher und damit auch einige Termine die man beim erstmal nicht verpassen wollte. Durch die 2 Renntage war das ein enggetaktetes aneinanderreihen von Terminen. Aloha Practice Swim, IronKids, Nationenparade, Underpantsrun,…. Donnerstag dann das Frauenrennen. Ein wenig habe ich mir live an der Strecke angeschaut, den Rest im TV. Freitag dann noch die letzten Einheiten, einchecken und Nudeln essen.

Samstag, der Tag von dem ich lange träumte. Aufstehen, frühstücken, Wechselzone alles vorbereiten, zurück ins Hotel. Die Ruhe vor dem Sturm. 6 Uhr dann wieder Richtung Pier zum Start. Vorfreude und Respekt waren gleich groß. Startschuss Pro’s und ich reihte mich langsam in minen Startbereich ein. Trotz der größeren Startabstände wurden wir eher knapp vor dem Start ins Wasser gelassen. Somit war ein zügigen (ein)schwimmen zur Startlinie notwendig. Über 500 in meiner AK, als Massenstart. Wann gab es das zuletzt. Und los ging es mit den Positionskämpfen. Eigentlich wollte ich mich aus vielen raushalten, dass aber einige nach 2km schwimmen immer noch um Sekunden kämpfen und das bei Platz 300 oder so war mir unverständlich. Deshalb gab es permanent mal einen Ellbogen oder Fuß irgendwo wo man ihn nicht brauchte. Nach 1:11 durfte ich den Pazifik verlassen. Gnausoschnell wie eine Woche zuvor. Beim Wechsel nahm ich mir Zeit, nochmal dick Sonnencreme auftragen.

Das Radfahren verlief dann eher unspecktakulär. Ich bin meine defensiven Plan durchgefahren. Wind war vorhanden, aber ich denke das kann dort schlimmer sein (habe ja kein vergleich). Letztendlich haben mich die reduzierte Anzahl der Verpflegungsstellen beim Radfahren nicht gestört (Helfermangel). Für mich immer noch ausreichend, da ich auch genügend an Bord hatte. Quasi im soll meiner aktuellen Leistung ging es in WZ2. Ich recnete schon hoch wie lange ich max. wechseln müsste um evtl mit der Spitze der Pro`s auf deren ihrem letzten KM zu sein. Aber Iden war schneller oder ich kann nicht rechnen. Egal, auch hier ging vorallem nochmal dasThema Sonnencreme vor. 

Los ging der Marathon. Die Beine fühlten sich gut an, aber es war heiß. Zumindestens mir war heiß. Nach gut 2km wusste ich nicht wie man das bei diesen Temperaturen meistern kann. Verpflegung 1 auf der Laufstrecke. Planänderung und gleich Cola und viel kühlen. Dann auf einmal machte sich der Magen bemerkbar. Bei Verpflegung Nummer zwei der erste von 5 oder 6 Dixi Stopps. Im Kopf kurz hochgerechent. Ich hatte ca. 10 Stunden für die 40km. Das schaffe ich irgendwie. Also kein Unsinn und irgendiwe laufen, traben oder gehen, mit viel Kühlung und so Magenschonend wie möglich es versuchen. Ob mir das jetzt gut oder schlecht gelungen ist keine Ahnung. Die Kilometer zum Ziel schmolzen zwar nicht so schnell wie die Eiswürfel aber sie wurden weniger. Die letzten Kilometer auf dem Highway mussten dann im Dunkeln absolviert werden. Dann wurde es erst Laut, auf der Hannes Hawaii Party Meile und danach auch wieder etwas Licht im Bereich der Straßen von Kona. Noch 2km! Man merkte das es ein reines Männerrennen war und dazu auch noch die meisten ältern Altersklassen am Donnerstag gestartet sind. Denn es war schon deutlich leer auf der Strecke. Aber neben der Strecke war das was man sich nicht vorstellen kann. Man wurde ins Ziel geschriehen als ob man ums Podest oder die Top 10 kämpft. Dann am Ali’i Drive rechts abbiegen. Die letzten Meter vorbei am Banyan Tree. Laufen mit Gänsehaut in dem Zustand, alles Egal. Ein Traum wird gerade war. Ein Blick nach hinten, da waren 2 Triathleten. Ich ließ die beiden vorbei. Ich wollte alleine im Zielkanal und über die Finishline laufen. Zeit haben zugenießen.

Dann war es geschafft.

Über die Zielverpflegung verlieren wir mal keine Worte, hunger hatte ich auch nicht wirklich. Der Weg zum Hotel war zwar anstrengend aber auch cool. In den USA ist Stolz sein nochal ein anderes Level. Das aufzusaugen ist Gänsehautfeeling pur.

Danach haben wir noch ein paar Tage auf Big Island und in Californien verbracht bevor es dann zurück nach Deutschland ging.

Nachtrag: Nach den neusten Entscheidungen über die Austragungsorte der Ironman WM bin ich froh dieses noch einmal so erlebt zu haben.

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